Vollzeit- oder Teilzeitstudium?

Ein Studium, gerade wenn es sich um das Erststudium handelt, wird meistens in Vollzeit absolviert. Es gibt jedoch auch Lebensumstände, die einem nur ein Teilzeitstudium ermöglichen, sei es Familiennachwuchs oder pflegebedürftige Angehörige. Auch wer schon mitten im Berufsleben steckt und sich weiterqualifizieren möchte, kann sich seinen Traum vom akademischen Grad besser in Teilzeit erfüllen. Wir erläutern hier die Unterschiede zwischen einem Voll- und Teilzeitstudium, damit Du leichter entscheiden kannst, welche Variante besser in Dein Leben passt.

Das Vollzeitstudium

Das Vollzeitstudium, auch Direktstudium genannt, stellt den Regelfall für Studierende an einer Universität oder Fachhochschule dar, gerade wenn es sich um die erste Ausbildung nach dem Abitur handelt. Bei einem Vollzeitstudium handelt es sich um ein Präsenzstudium, die meiste Zeit verbringt der Studierende an der Hochschule. Für ein Vollzeitstudium müssen ungefähr 40 Wochenstunden eingeplant werden. In dieser Zeit besucht der Studierende Lehrveranstaltungen wie Seminare oder Vorlesungen. Ein Teil der Zeit fließt jedoch auch in die Vor- und Nachbereitungszeit der Lehrveranstaltungen. Da ein Vollzeitstudiengang viel Zeit einfordert, bleibt nicht mehr viel Luft zum Jobben nebenbei. Das führt zu einer stärkeren finanziellen Abhängigkeit. Nach wie vor jobben viele Studierende trotz Vollzeitstudium. Sie legen ihre Jobs entweder in die Semesterferien oder suchen sich eine Tätigkeit am Wochenende oder in den Abendstunden. Wichtig ist, dass das Studium nicht allzu sehr darunter leidet. Auf der anderen Seite ist der Studienabschluss schneller erreicht, wenn man sich voll und ganz auf das Studium konzentrieren kann. Der Bachelorabschluss ist in der Regel nach sechs bis acht Semestern absolviert, ein Masterstudium dauert bis zu vier Semester.

Vorteile des Vollzeitstudiums:

  • Vertieftes wissenschaftliches Arbeiten möglich
  • Studienabschluss wird in der Regel schneller erreicht
  • Viel Kontakt zu anderen Kommilitonen

Nachteile des Vollzeitstudiums:

  • Es bleibt nur wenig Zeit zum Jobben nebenbei
  • Studierende sind zeitlich weniger flexibel
  • Weniger Praxisbezug

Das Teilzeitstudium

Manchmal verhindern die Lebensumstände die Aufnahme eines Vollzeitstudiums. Studierende, die sich um Kinder oder pflegebedürftige Angehörige kümmern, können oft nicht in Vollzeit studieren und nutzen so das Angebot eines Teilzeitstudiums. Diese Option ist ebenfalls für Berufstätige interessant, die sich neben der Arbeit weiterqualifizieren und einen akademischen Grad erwerben möchten. Dieser Abschluss unterscheidet sich übrigens nicht von dem Abschluss nach einem Vollzeitstudium. Es dauert nur ungefähr doppelt so lange, bis er erreicht ist. So braucht es bis zum Bachelor im Teilzeitstudium zwölf anstatt sechs Semester. Studierende müssen für ein Teilzeitstudium ungefähr 20 Wochenstunden einplanen. Diese Zeit wird für den Besuch von Lehrveranstaltungen sowie für die Vor- und Nachbereitung genutzt.

Vorteile des Teilzeitstudiums:

  • Studierende können nebenher einem Beruf nachgehen und Geld verdienen
  • Zeitliche Flexibilität
  • Mehr Praxiserfahrung

Nachteile des Teilzeitstudiums:

  • Es dauert in der Regel länger, bis der Studienabschluss erreicht ist
  • Nicht alle Studiengänge werden im Teilzeit-Modell angeboten
  • Studierende sind weniger eingebunden ins typische "Studentenleben"

Berufsbegleitendes Teilzeitstudium

Ein Teilzeitstudium kann entweder berufsbegleitend oder berufsintegrierend belegt werden. Berufsbegleitend bedeutet, dass der Studierende neben einer Vollzeittätigkeit studiert. Die Lehrveranstaltungen finden abends, am Wochenende oder im virtuellen Klassenraum statt. Wer eine Teilzeitstelle hat, kann berufsbegleitend an einer Hochschule Lehrveranstaltungen besuchen. Dazu dürfen die Arbeitszeiten allerdings nicht mit den Zeiten der Lehrveranstaltungen kollidieren. Wenn die Arbeitszeiten ungünstig liegen, bietet sich ein Fernstudium an: Der Studierende kann sich die Studienzeit entsprechend seiner Bedürfnisse einteilen. Eine inhaltliche Verbindung zwischen Studium und Beruf muss nicht zwingend da sein.

Berufsintegrierendes Teilzeitstudium

Bei einem berufsintegrierenden Modell hat das Studium einen inhaltlichen Bezug zum Beruf. Berufsintegrierende Teilzeitstudiengänge werden meist als duale Studiengänge angeboten: Der Studierende wird vom Partnerbetrieb für die Zeiten, die er an der Hochschule verbringt, freigestellt. Ähnliche Modelle bieten Berufsakademien: Entweder erfolgt zunächst die praktische Berufsausbildung und anschließend die Ausbildung an einer Berufs- oder Wirtschaftsakademie. Alternativ wechseln sich Blöcke im Betrieb mit Blöcken an der Akademie ab.

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